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Berichte/Artikel
 

Städtereisen sind auch für Rollstuhlfahrer eine sehr interessante Möglichkeit den Urlaub zu verbringen. Barcelona gehört für mich zu den schönsten Städten Europas. Die direkte Lage am Mittelmeer, imposanten Bauwerke Gaudis, tolle Fußgängerzone den Ramblas und den vielen Tapas Bars begeisterten uns sofort.

Die Anreise erfolgte mit dem Flugzeug. Der Transfer in die Innenstadt mit einem Taxi kostet ca. 40 Euro je Strecke.

Das von uns gebuchte Hotel Gaudi ist ein Mittelklassehotel und besticht durch seine zentrale Lage, nur 100 m von den Ramblas entfernt und direkt gegenüber von einem der berühmten Bauwerke Gaudis.

 
Das behindertenfreundliche Familienzimmer befindet sich in der vierten Etage und ist mit einem Lift erreichbar. Dieser ist jedoch sehr schmal (Türbreite ca. 70 cm und Länge ca. 1,20 m) und nicht für jeden Rollstuhl geeignet. Die Bettenhöhe beträgt ca. 45 cm. Es ist genügend Platz um mit dem Rollstuhl neben das Bett fahren zu können. Der zum Zimmer gehörende Balkon ist mit einer Stufe (ca. 10 cm) erreichbar und alleine nicht im Rollstuhl zu überwinden. Im Badezimmer ist das Waschbecken unterfahrbar und die Toilette ist mit einem Haltegriff ausgestattet. Die begehbare Dusche ist jedoch sehr schmal und ohne Duschsitz ausgestattet.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg die Stadt kennenzulernen. Sofort war ich begeistert von der hervorragenden Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer. Sämtliche Fußgängerüberwege sind abgesenkt und auch das Kopfsteinpflaster ist glatt und nicht uneben.
 
Da sich das Hotel relativ nah am Ende der Ramblas befindet, spazierten wir in Richtung Hafen von Barcelona, vorbei an vielen schönen Häusern und dem berühmten Kolumbus Denkmal. Die Säule wurde zur Weltausstellung 1888 zu Ehren des Entdeckers Amerikas, Christoph Kolumbus, aufgestellt.
 
   
   
An den nächsten 2 Tagen haben wir Barcelona mit dem Busunternehmen Barcelona City Tour erkundet. Dieses ist ein Hopp on Hopp off Bus, welcher sämtliche Sehenswürdigkeiten von Barcelona anfährt und im 20 Minuten Takt unterwegs ist. Man erhält Kopfhörer, um in der Landessprache die Stadtführung zu hören. Jederzeit kann aus- und in einen nächsten Bus wieder eingestiegen werden. Alle Busse sind mit einer Rampe und einen speziellen Stellplatz für Rollstuhlfahrer ausgestattet. Barcelona ist so groß, dass 2 verschiedene Touren gefahren werden, die jeweils ca. 2 Stunden dauert. Wir haben diesen Service genutzt und sind auch bei einigen Sehenswürdigkeiten ausgestiegen und nach der Besichtigung wieder eingestiegen um weiter zu fahren. Der Preis für ein 2 - Tagesticket kosten 34 Euro pro Erwachsener, der Rollstuhlfahrer erhält einen Rabatt von 9 Euro.
 
 
Das Casa Mila/La Pedrera ist neben der Sagrada Familia wohl Gaudis berühmtetes Haus. Auch hier bildete sich beim Eintritte eine lange Schlange. Jedoch kam uns sofort eine Mitarbeiterin entgegen und gewährte uns einen schnellen Zugang, nachdem wir die Tickets gekauft hatten. Hier war ich als Rollstuhlfahrerin vom Ticketpreis befreit. Über einen Lift ging es hinauf zu dem berühmtesten Dach von Barcelona. So geschwungen wie die Fassade verziert ist, ist die Dachlandschaft gestaltet und die Kamine und Schornsteine sind als Figuren verkleidet. Jedoch ist es als Rollstuhlfahrer natürlich hier unmöglich entlang fahren zu können, da beidseitig nach dem Ausstieg aus dem Lift Treppen angelegt sind. Bei sonnigen 20 Grad habe ich einfach die Aussicht genossen und gewartet, bis die anderen Teilnehmer in Ruhe die Dachlandschaft besichtigt hatten.
 
 
 
In den darunterliegenden 2 Etagen sind Museen eingerichtet, die über die Herstellung der Gebäude Gaudis mit Filmdokumentationen und Modellen, sowie sein Appartement einen Eindruck gewinnen ließen
 
 
Durch die zenbtrale Lage unseres Hotels haben wir es immer wieder genossen, auf den Ramblas und deren Zeitenstraßen spazieren zu gehen. Hier haben wir auch eine der Markthallen besucht, die einfach gigantisch ist, mit den landestypischen kulinarischen Angeboten.
 
 
Wichtig ist es, nicht in eine der "Touristenfallen" auf den Ramblas zu tappen und eher etwas abseits in Lokale zum Essen zu gehen. Bereits wenige Schritte entfernt erhält man die typischen Gerichte für weniger Geld. Auch in dem Viertel Barceloneta zwischen Hafen und Meer kann man wunderbar essen gehen. An unserem dritten Tag wurden wir von blauem Himmel und Sonnenschein verwöhnt und haben diesen einfach nur am Meer mit Blick auf das World Trade Center und den olympischen Hafen von Barcelona genossen.
 
 
 

Leider waren die 4 Tage Aufenthalt viel zu schnell vorbei. Barcelona hat mich durch seine hervorragende Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer und die Lage so nah am Meer begeistert. Es war unmöglich in dieser kurzen Zeit alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und es sind noch einige Attraktionen offen, um irgendwann einmal zurückzukehren und diese wundervolle Stadt mit dem einmaligen Flair zu besuchen.

Bei Interesse für die Planung eines Besuches stehe ich sehr gern unter angegebenen Kontakt zur Verfügung.

 
Dieser Artikel von Steffi Raila erschien in der Sommerausgabe 02/2017 von HANDICAP und ist urheberrechtlich geschützt. Informationen: